Kann ich das auch?
JA! Jeder, der in der Lage ist, einen Stift zu halten, kann diesen auch locker über den Untergrund gleiten lassen, so wie sich ein Fluss durch die Landschaft schlängelt.
Bei der Sublimalyse wird immer ein Thema behandelt. Zum Beispiel: Zukunftspläne, Träume, Ereignisse, Hoffnungen … aber auch Ängste, Sorgen, Wut … Das Thema vermerken wir am besten auf der Rückseite des Maluntergrundes.
Genug Theorie? Es folgt die Praxis!
Material: Maluntergrund, Papier, Leinwand …
Fineliner wasserfest, Stärke F und M (ich benutze die Stifte von STAEDLER)
Buntstifte oder Aquarellstifte … wichtig ist, dass die Farbe nicht deckend ist, sondern die zuvor angelegten Linien sichtbar bleiben.
1. Wir beginnen mit einem Impuls. Dieser Impuls ist entweder ein willkürlich aufs Papier gebrachtes Gekrakel, wobei ich meinen momentanen Gefühlen ihren Lauf lasse, oder ich kann mit einer oder mehreren geometrischen Figuren, einem Symbol oder auch mit einem Wort, welches zum Thema gehört, anfangen.
2. Von diesem Impuls ausgehend, ziehen wir die Linien intuitiv über den Malgrund, immer bis an den Rand. Jede Spitze, jedes Strichende wird mit einer Linie weitergeführt. Liegt die Impulszeichnung in der Mitte, sollen die Linien nach rechts und links, nach oben und unten laufen. Handelt es sich um ein in die Zukunft gerichtetes Thema, sollte der Impuls auf der linken Seite liegen und die Linien nach rechts oder zu einem eingezeichneten Ziel laufen, gegebenenfalls auch von unten nach oben.
3. Sobald der „Gedankenfluss“ beendet ist, beginnen wir mit dem Abrunden der Kreuzungen.
4. Für die Analyse benötigen wir die Formen. Jede Form hat eine Bedeutung. Ein Kreis wird immer positiv bewertet. (Ressourcen, Wohlgefühl, Heilung, Vollkommenheit …) das Viereck hat eine räumliche Bedeutung (Sicherheit, Heimat, Wohlfühloase…) dem Dreieck werden positive und negative Eigenschaften zugeordnet, wirkt er wie ein Stachel, so bedeutet er eine Gefahr, andernfalls kann er auch als Antreiber oder Energiebringer betrachtet werden.
Der Entwurf unserer Reise mit dem Stift ist vorerst fertig, wenn alle freistehenden Elemente mit Linien, alle Linienenden verbunden und alle Kreuzungen abgerundet sind.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, das Bild farblich zu gestalten. Eine Analyse ist auch ohne Farbe möglich, denn es haben sich inzwischen unterschiedlich starke Linien, Formen und Symbole entwickelt, die sich dem Akteur zeigen und die ihm ein Ergebnis offenbaren. Das Ergebnis kann nur der Zeichner selbst erkennen, denn es sind ja seine Gedankenlinien, die die einzelnen Stationen gestaltet haben.
Trotzdem sollte der Einfluss der Farben nicht unterschätzt werden. Die Auswahl der Farben kann Aufschluss darüber geben, in welcher Stimmung man sich befindet, ja es ist sogar möglich, die Gefühlslage durch die Farben zu verändern, denn die Farben lösen in uns Emotionen aus. Und so sieht das in der Praxis aus: Intuitiv lassen wir die Farbstifte entlang der Linien über unser Netzwerk laufen, ohne dabei die einzelnen Felder wie ein Mosaik auszumalen. Mit den Farben werden Zusammenhänge sichtbar und neue Erkenntnisse ergeben sich. Durch das Übereinanderschichten von Farben ergeben sich interessante Effekte. Die Farbauswahl überlassen wir unserm Gefühl und wir malen so lange, bis wir selbst das Gefühl haben, ja, jetzt ist das Bild fertig.